26
APR

Mit (der Universität) Fribourg verbundene Glaubenszeugen/innen der NS-Zeit – dem Vergessen entreißen.

Vortrag
Breite Öffentlichkeit
26.04.2023 18:30
Präsenzveranstaltung

Papst Johannes Paul II., der seine Jugend unweit der Schrecken des KZ Auschwitz verbrachte, hat 1994 den Anstoß gegeben, eine alle Kontinente umfassendes Martyrologium des 20. Jahrhunderts auf den Weg zu bringen. Nach den Kriterien des Martyriums wurden die christlichen Gewaltopfer zusammengestellt, vor allem die Glaubenszeugen/innen aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Zahlreiche Personen, die Widerständler der NS-Ideologie waren, haben an der Universität Fribourg studiert. In chronologischer Reihenfolge wird Prälat Prof. Dr. Helmut Moll (Köln), der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts, folgende Personen in Wort und Bild vorstellen: Bekannt ist der international tätige Ökumeniker und Freiburger Diözesanpriester Dr. Max Josef Metzger, der katholische Theologie studierte; er wurde 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet. Gerichtsreferendar Max Ulrich Graf von Drechsel, der Rechtswissenschaften studierte, wurde nach dem Attentat des 20. Juli 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Pfarrvikar Friedrich Karl Petersen aus dem Erzbistum Paderborn, der katholische Theologie studierte, endete im November 1944 im KZ Dachau. Der Wirkliche Legationsrat Dr. Richard Kuenzer, ein Opfer des Solf-Kreises, studierte Rechtswissenschaften; er starb gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin. Philosophie und Orientalistik studierte Robert Limpert aus Ansbach (Mittelfranken), der seine Stadt mit der „Weißen Fahne“ vor der Zerstörung der Amerikaner retten wollte, dabei aber als „Landesverräter“ an einem Haken aufgehängt wurde. Widerständler war Jesuitenpater Rupert Mayer, der Philosophie und Theologie studierte, der 1987 als Bekenner seliggesprochen wurde.
Zu erwähnen ist auch die hl. Philosophin Dr. Edith Stein, die im Karmelitinnenkloster Le Paquier bei Fribourg Zuflucht suchte, aber zuvor aus dem niederländischen Echt in das KZ Auschwitz eingeliefert wurde, wo sie am 9. August 1942 vergast wurde.
Grundlage bildet die 7., überarbeitete und aktualisierte Auflage des Martyrologiums „Zeugen für Christus“ aus dem Jahre 2019 (Anlage 1).
Wann?
26.04.2023 18:30
Wo?
Standort MIS 03 / Raum 3016
Avenue de l'Europe 20, 1700 Fribourg
Organisation
Interfakultäre Bibliothek für Geschichte und Theologie (BHT)
Dr. Donatus E. Düsterhaus
donatus.duesterhaus@unifr.ch
Vortragende / Mitwirkende
Referent: Prälat Prof. Helmut Moll (Köln)