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MARS
MARS
Alte und neue Ungleichheiten - 1987 bis 2022
Cours public
Ouvert au grand public
01.03.2022 17:15 - 19:00
Présentiel
Vortrag von Prof. Dr. Stefan Hradil
Der Vortrag soll auf die Bedeutung von sozialen Ungleichheiten aufmerksam machen, die – anders als klassen- und schichtspezifische Ungleichheiten – nicht aus der Sphäre der Erwerbstätigkeit herrühren. Diese „neuen“ sozialen Ungleichheiten entstehen aus wohlfahrtsstaatlichen und/oder sozio-kulturellen Aktivitäten, sind unter anderem an das Geschlecht, an die ethnische oder die regionale Zugehörigkeit oder an das Alter der Menschen geknüpft und verbinden Unterschiede mit Ungleichheiten.
Im Vortrag wird vor allem auf folgende Fragestellungen eingegangen werden: Was ist „neu“ an diesen Ungleichheiten? Wodurch ist ihre Bedeutung in den letzten Jahrzehnten gewachsen? Mit welchen soziologischen Theorien, Modellen und empirischen Verfahren lassen sie sich erforschen? Welchen praktischen Nutzen haben diese Forschungsinstrumente?
Nach mindestens drei Jahrzehnten Forschungserfahrung ist meines Erachtens deutlich geworden, dass die herkömmlichen Klassen- und Schichtkonzepte und die „neuen“ Lagen- und Milieukonzepte einander eher ergänzen als entgegenstehen.
Der Vortrag soll auf die Bedeutung von sozialen Ungleichheiten aufmerksam machen, die – anders als klassen- und schichtspezifische Ungleichheiten – nicht aus der Sphäre der Erwerbstätigkeit herrühren. Diese „neuen“ sozialen Ungleichheiten entstehen aus wohlfahrtsstaatlichen und/oder sozio-kulturellen Aktivitäten, sind unter anderem an das Geschlecht, an die ethnische oder die regionale Zugehörigkeit oder an das Alter der Menschen geknüpft und verbinden Unterschiede mit Ungleichheiten.
Im Vortrag wird vor allem auf folgende Fragestellungen eingegangen werden: Was ist „neu“ an diesen Ungleichheiten? Wodurch ist ihre Bedeutung in den letzten Jahrzehnten gewachsen? Mit welchen soziologischen Theorien, Modellen und empirischen Verfahren lassen sie sich erforschen? Welchen praktischen Nutzen haben diese Forschungsinstrumente?
Nach mindestens drei Jahrzehnten Forschungserfahrung ist meines Erachtens deutlich geworden, dass die herkömmlichen Klassen- und Schichtkonzepte und die „neuen“ Lagen- und Milieukonzepte einander eher ergänzen als entgegenstehen.
Quand?
01.03.2022 17:15 - 19:00
Où?
Organisation
Intervenants
Prof. Dr. Stefan Hradil, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, DE
CYCLE d'événements:
Soziale Ungleichheiten jenseits sozialer Herkunft und Intersektionalitäten. Einführung
Vortrag von Prof. Dr. em. Monica Budowski und Prof. Dr. Andreas Hadjar
Im Kern des soziologischen Erkenntnisinteresses stehen soziale Ungleichheiten im Sinne von (sozial bzw. strukturell und institutionell geschaffenen) systematischen und andauernden Vor- oder Nachteilen im Zugang zu Gütern und Positionen (Kre-ckel 2004).
Im nationalen Kontext stellt dabei eine zentrale Ungleichheitsachse die soziale Herkunft dar, d.h. das Augenmerk liegt auf Charakteristiken wie Schicht-, Klassenzugehörigkeit, Bildungs- oder Einkommensniveau. Soziale Ungleichheiten existieren aber auch jenseits der sozialen Herkunft, und selbst Ungleichheiten, die durch Charakteristiken der sozialen Herkunft strukturiert sind, zeigen sich empirisch oft komplex und nicht eindimensional.
Im Kerninteresse dieser Vorlesungsreihe stehen sowohl prominente Ungleichheitsachsen wie Geschlecht und Migrationshintergrund als auch weniger prominente und teilweise stark vernachlässigte Ungleichheitsachsen wie Behinderung oder Alter aus der Perspektive des globalen Kontexts im Vordergrund. Diese Ungleichheitsachsen stehen oft auch mit anderen sozialen Ungleichheiten in Beziehung oder es zeigen sich spezifische Benachteiligungen an den Überschneidungen zwischen diesen Ungleichheitsachsen und der Achse der sozialen Herkunft. Insofern bedeutet die Analyse von Ungleichheiten jenseits sozialer Herkunft diese auch immer im Hinblick auf ihre Beziehung zur sozialen Herkunft zu untersuchen.
Zur Sprache kommen auch globale (regionale und territoriale) Ungleichheiten, welche die Lebenschancen beeinträchtigen. Gefragt wird nach spezifischen Mechanismen der Genese entsprechender Ungleichheiten und ihrer möglichen sozialpolitischen Bearbeitung.
Autres événements dans le cycle
Im Kern des soziologischen Erkenntnisinteresses stehen soziale Ungleichheiten im Sinne von (sozial bzw. strukturell und institutionell geschaffenen) systematischen und andauernden Vor- oder Nachteilen im Zugang zu Gütern und Positionen (Kre-ckel 2004).
Im nationalen Kontext stellt dabei eine zentrale Ungleichheitsachse die soziale Herkunft dar, d.h. das Augenmerk liegt auf Charakteristiken wie Schicht-, Klassenzugehörigkeit, Bildungs- oder Einkommensniveau. Soziale Ungleichheiten existieren aber auch jenseits der sozialen Herkunft, und selbst Ungleichheiten, die durch Charakteristiken der sozialen Herkunft strukturiert sind, zeigen sich empirisch oft komplex und nicht eindimensional.
Im Kerninteresse dieser Vorlesungsreihe stehen sowohl prominente Ungleichheitsachsen wie Geschlecht und Migrationshintergrund als auch weniger prominente und teilweise stark vernachlässigte Ungleichheitsachsen wie Behinderung oder Alter aus der Perspektive des globalen Kontexts im Vordergrund. Diese Ungleichheitsachsen stehen oft auch mit anderen sozialen Ungleichheiten in Beziehung oder es zeigen sich spezifische Benachteiligungen an den Überschneidungen zwischen diesen Ungleichheitsachsen und der Achse der sozialen Herkunft. Insofern bedeutet die Analyse von Ungleichheiten jenseits sozialer Herkunft diese auch immer im Hinblick auf ihre Beziehung zur sozialen Herkunft zu untersuchen.
Zur Sprache kommen auch globale (regionale und territoriale) Ungleichheiten, welche die Lebenschancen beeinträchtigen. Gefragt wird nach spezifischen Mechanismen der Genese entsprechender Ungleichheiten und ihrer möglichen sozialpolitischen Bearbeitung.
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