23
JUNI

Verlusterlebnisse - Trauer, Abschied nehmen und Kontaktabbruch in der Familie

Tagung / Konferenz
Spezialisiert / Akademisch
23.06.2017 09:15 - 16:30
Präsenzveranstaltung

Verlusterlebnisse können viele Facetten haben. Trauer, Schmerz und Hoffnungslosigkeit betreffen sowohl Kinder wie auch die Erwachsenen. Die Tagung beleuchtet aus interdisziplinärer Sicht, was es bedeutet, wenn Familienangehörige sterben, Kontakte abbrechen oder gehen. Sie versucht Antworten darauf zu geben, was diese Verlusterfahrungen bedeuten, und wie Betroffene unterstützt werden können.

Prof. Dr. phil. Hansjörg Znoj, Psychologe
Trennung, Tod & Trauer: Modelle der Verlustverarbeitung
Der Verlust naher Angehörigen kann weitreichende persönliche Konsequenzen nach sich ziehen. In der westlichen Gesellschaft existieren teils irreführende Annahmen zur Trauerverarbeitung, die den Prozess der Verlustverarbeitung zusätzlich komplizieren können. Was sind Normen der Trauer? Wie wirken sich diese aus?

PD Dr. Sibil Tschudin, Medizinerin
Glücklose Schwangerschaften – Trauern um das ungeborene / totgeborene Kind
Wenn Schwangerschaften erwünscht sind und doch mit dem Verlust des Kindes enden, ist dies für Betroffene eine sehr einschneidende und belastende Erfahrung. Wie können sie im Trauerprozess am besten unterstützt werden?

Prof. Dr. phil. Birgit Wagner, Psychologin
Trauernde Geschwister- die vergessenen Trauernden.
Der trauernde Geschwisterteil hat nicht nur eine der wichtigsten Bezugspersonen verloren, sondern muss sich als Folge des Verlustes an ein verändertes Familiensystem anpassen. Welches sind psychische Folgen des Verlustes eines Geschwisterkindes und wie verändert sich die daraus entstehende Familiendynamik?

Dr. Gernot Brauchle, Psychologe
Wie man mit Kinder über den Tod sprechen kann.
Je nach Alter verstehen Kinder den Tod in anderer Weise und erleben dabei andere Gefühle. Die Spanne der Gefühle reicht von Unbekümmert-sein über Wut bis hin zu Angst und Gruseln. Wie können Kinder in ihrer Entwicklung den Tod immer besser verstehen? Wie kann man mit Kindern über den Tod sprechen?

Tina Soliman, Journalistin,
Funkstille – warum Menschen den Kontakt abbrechen.
Es erscheint vielen Verlassenen, als käme der plötzliche Abbruch der Beziehung „aus heiterem Himmel“. Gerade die Verlassenen suchen verzweifelt nach dem einen Grund, den es so nicht gibt. Welche Verletzungen führen dazu, dass jemand schlagartig eine Beziehung beendet?

Dr. Barbara Bleisch, Philosophin
„Bis dass der Tod Euch scheidet“. Familienbande und Verletzlichkeit.
Familienmitglieder werden wir ein Leben lang nicht los. Daran ändert auch die Möglichkeit eines Kontaktabbruchs nichts. Die Kehrseite dieser tiefgreifenden Verbundenheit ist eine Verletzlichkeit, die für die Familienbande typisch ist. Was bedeutet dies aus ethischer Sicht?

Dr. Gisela Kilde, Juristin
Kontaktabbrüche: Möglichkeiten und Grenzen des Rechts und die Rolle der Psychologie.
Kontaktabbrüche in getrennt lebenden Familien können nur begrenzt mit rechtlichen Massnahmen verhindert resp. gekittet werden. Die Praxis greift vermehrt zu Instrumenten, die den Kontakt zwischen Elternteil und Kind wieder herstellen sollen. Was sind mögliche Lösungsansätze?
Wann?
23.06.2017 09:15 - 16:30
Wo?
Standort PER 01
Chemin du Musée 10, 1700 Fribourg
Organisation
Institut für Familienforschung und -beratung, Universität Fribourg
annette.cina@unifr.ch
Vortragende / Mitwirkende
Prof. Dr. phil. Hansjörg Znoj, Psychologe
Extraordinarius Klinische Psychologie und Psychotherapie, Stv. Leiter Praxisstelle, Universität Bern.

PD Dr. Sibil Tschudin, Medizinerin
Leitende Ärztin Psychosomatik Universitätsspital Basel, Privatdozentin für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Basel.

Prof. Dr. phil. Birgit Wagner, Psychologin
Klinische Psychologie und Psychotherapie - MSB Medical School, Hochschule für Gesundheit und Medizin, Berlin.

Dr. Gernot Brauchle, Psychologe
Univ.-Doz., Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg.

Tina Soliman, Journalistin,
Produzentin, Buch und Fernsehautorin, Regisseurin. Autorin von „Funkstille“ und „Der Sturm vor der Stille“.

Dr. Barbara Bleisch, Philosophin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ethik-Zentrum der Universität Zürich.

Dr. Gisela Kilde, Juristin
Koordinatorin und Lehrbeauftragte, Institut für Familienforschung und –beratung, Universität Freiburg.

Anhänge